Was sind das für Leute, die sich in ihrer Freizeit Alphörner bauen?
Ein altes Vorurteil besagt, Musiker hätten in handwerklichen Dingen zwei linke Hände (und nur Daumen). Vielleicht trieb uns der Wunsch, diese falsche Meinung kräftig zu widerlegen. Sicher ist jedoch, daß sich kaum ein Musiker, der aus Liebe und Profession mit Horninstrumenten zu tun hat, dem besonderen Klang der alpinen Langhölzer entziehen kann.
Für uns als alte Studienfreunde und spätere Kollegen in der Staatskapelle Weimar war es stets selbstverständlich, über den Orchesterdienst hinaus auch Kammermusik zu spielen. Wer selbst Musiker ist, weiß aber, daß bei aller Liebe zu Instrument und Beruf manchmal der Wunsch aufkeimt, etwas "richtiges" zu arbeiten, etwas zu schaffen, das im Entstehen sicht- und greifbar ist. Die Idee, sich Alphörner anzufertigen, versprach deshalb Herausforderung und Abwechslung.
Das Ergebnis ist nun nicht nur greifbar, sondern läßt uns im Bewußtsein musizieren, Protagonisten des gesamten kreativen Prozesses zu sein vom ersten Ansetzen des Hobels bis zum letzten Akkord im Konzert.
Die Mitglieder
Stephan Katte ...
... ist das jüngste Mitglied des Ensembles und hat dessen ältestes Alphorn. Die Entwicklung des Prototyps der Thüringer-Wald-Hörner geht auf sein Konto. Er ist Jahrgang 1972 und war von 1992 bis 2002 2./4. Hornist der Staatskapelle Weimar. Der Wunsch nach Weiterentwicklung hat ihn nach zehn Jahren Orchesterdienst bewogen, ein Studium zum Chordirigenten aufzunehmen.
Ralf Ludwig ...
... wurde 1967 geboren. Nach dem Musikstudium trat er die stellvertretende Solohorn-Stelle in der Staatskapelle Weimar an. Seit 1991 ist er Solohornist dieses Orchesters. Für den Bau seines knallgelben Alphornkoffers benötigte er mehr Zeit als für den Bau dessen Inhaltes.
Jens Pribbernow ...
... ist der ruhende Pol des Ensembles. 1963 geboren, studierte er in Rostock Musik und ist seit 1988 3./1. Hornist der Staatskapelle Weimar. Da seine drei Kinder ihm keine Zeit zum Bau eines Alphornkoffers lassen, benutzt er nach wie vor eine ganz gewöhnliche Decke kunstvoll verschnürt!
Daniel Hartmann ...
... ist seit 1998 professioneller Hobbymusiker. 1971 geboren, studierte er in Weimar Musik, spielte 3 Jahre als Solotubist der Thüringen Philharmonie Suhl, danach in vielen Thüringer Orchestern, bis er seine B-Tuba zum Blumentopf umfunktionierte. Seitdem ist er Webdesigner und Online-Vermarkter. Derzeit arbeitet er für die Intershop Communications AG, einen weltweit führenden Anbieter von E-Commerce-Lösungen.
Georg Bölk ...
... ist nicht nur Solotubist der Staatskapelle Weimar, sondern bläst auch höchst kunstvoll die Alptuba. Den Umstand, als letztes Mitglied zum Ensemble gestoßen zu sein, macht er wett, indem er unablässig neue Alphörner baut.
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